Hexenführung mit dem Hexenkommissar durch Siegburg

Die späte Renaissance war eine herausfordernde Zeit. Ende des 16. Jahrhunderts begann die „kleine Eiszeit“, die zu ungewöhnlichen Wetterbedingungen führte – Schnee im Mai und monatelanger Regen führten zu katastrophalen Missernten. Zwischen 1609 und 1614 wurde die Region durch den Jülich-Kleve-Bergischen Erbfolgekrieg erschüttert. Nach dem Tod von Herzog Johann Wilhelm entbrannte ein heftiger Streit zwischen seinen Schwiegersöhnen Johann Sigismund von Brandenburg und Philipp von Pfalz-Neuburg um die Nachfolge. Siegburg wurde mehrfach belagert. Der Frieden von Xanten brachte schließlich eine Aufteilung: Brandenburg erhielt Kleve, Mark und Ravensberg, während Jülich und Berg an die Pfalz gingen. Doch kaum war dieser Streit beigelegt, begann 1618 der Dreißigjährige Krieg, der erneut Leid und Zerstörung brachte.

Von 1630 bis 1633 erlebte Siegburg die sogenannte „Schwedenplage“. Drei Jahre lang war die Stadt unter schwedischer Besatzung und litt unter Plünderungen und Zerstörungen, die die Vororte verwüsteten und die Bürger in Angst und Schrecken hielten. Dann kam die verheerende Pest, die die Hälfte der Bevölkerung hinwegraffte. In dieser Zeit des Chaos und der Verzweiflung florierte der Hexenwahn. Zwischen 1636 und 1638 wurden 37 Menschen als Hexen oder Zauberer verbrannt – ein grausames Kapitel der Stadtgeschichte, das wir während dieser Führung beleuchten werden.

Unser Hexenkommissar führt Sie zu den historischen Stätten dieser Ereignisse und erläutert die gesellschaftlichen und religiösen Hintergründe der Hexenverfolgung. Diese Tour ist nicht nur eine Gelegenheit, mehr über die Auswirkungen des Aberglaubens in Krisenzeiten zu erfahren, sondern bietet auch eine eindrucksvolle Perspektive auf die sozialen Dynamiken einer vergangenen Ära. Sie ist ideal für Geschichtsinteressierte und alle, die die dunklen Mysterien Siegburgs erkunden möchten.