Stadtführung: Auf den Spuren jüdischen Lebens in Hamburg
Hamburg · ab 2 Stunden
Angeboten von Sandra Latussek
Mitglied seit April 2024
Was wir unternehmen
Seit über 400 Jahren sind Jüdinnen und Juden ein Teil der Hamburger Gesellschaft. Sie haben die Entwicklung der Hansestadt geprägt, verändert und neu definiert. Das nationalsozialistische Regime ab 1933 zerstörte die jüdische Gemeinde in Hamburg.
Auf den Spuren jüdischen LebensBegeben Sie sich mit mir auf die Suche nach dem Vergangenen. Auf dem zweieinhalb stündigen Spaziergang werden wir nicht nur auf Zeitzeugen treffen, sondern der jüdischen Kultur ganz nah sein.Treffpunkt ist an der Talmud Tora Schule, einer Institution deren Geschichte Anfang des 19. Jahrhundert begann. Die Gründung der Schule ging auf die Initiative des Kaufmanns und Talmud-Gelehrten Mendel Frankfurter zurück. Gelehrt wurde die Tora und Hibräisch. Die Schule lag mitten in der Neustadt, dem damaligem Mittelpunkt jüdischen Lebens. Schon wenige Jahre nach ihrer Gründung wurde der Platz für die vielen Schüler knapp und somit trägt die heutige Schule nur noch den Namen, befindet sich aber nicht mehr am einzigen Standort.Wir laufen weiter zur ehemaligen Synagoge am Bornplatz. Heute Joseph-Carlebach-Platz. 1906 wurde sie eingeweiht und diente lange Zeit der Deutsch-Israelitischen Gemeinde als Hauptsynagoge. In der Reichspogromnacht 1938 wurde die Synagoge zerstört und später, nach dem Verkauf des Grundstücks, abgerissen. Zur Erinnerung wurde der Grundriss des Gebäudes in die Stein gemeißelt. Nur weniger Meter entfernt stehen wir inmitten von prunkvollen Gebäuden der Universität Hamburg. Auch hier ist die Geschichte um das jüdische Leben zu spüren. Beginnend mit der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933, begannen auch hier die Veränderungen. Bücher unter anderem von Heinrich Heine, Bertolt Brecht, Ernest Hemingway, Sigmund Freud, Lion Feuchtwanger, Carl Zuckmayer, Franz Werfel und Arnold Zweig verbrannten und bis zu 50 Professoren mussten die Uni verlassen.
Ganz in der Nähe entdecken wir eine Gedenktafel. Fast können wir sie hören. Stimmen, ein Flüstern, Schreie. Hier auf diese Wiese wurden sie zusammengetrieben und schlussendlich zum Hannoverschen Bahnhof gebracht. Ihre Koffer jedoch blieben stehen. Es sollte die letzte Etappe ihres Lebens werden.Hier ganz nah an der Hauptstraße fällt es schwer sich vorzustellen, dass im Jahr 1712 dieser Platz noch vor den Toren der Stadt lag und als letzte Ruhestätte für die Armen und Dienstboten genutzt wurde. Im Jahr 1805 fand das letzte Begräbnis statt und der Friedhof wurde geschlossen. Anders als in der christlichen Beerdigungskultur werden Plätze auf jüdischen Friedhöfen nur einmal vergeben.Anfang der Dreißiger Jahre war der Friedhof Ziel antisemitischer Verwüstung. 1937 wurde der Friedhof auf staatlichen Druck aufgehoben.Was ist geblieben und wie erinnern wir?Unser Weg zur Synagoge in der Hohen Weide 34 führt uns vorbei an geschichtsträchtigen Orten, zeigt uns aber auch das heutige jüdische Leben in der Hansestadt. Da gibt es zum Beispiel das Mahnmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung vom 15. Mai 1933 am Kaiser-Friedrich-Ufer oder das Geschäft Lechiain der Rentzelstraße, welches mehr als hundert koschere Produkte im Sortiment hat. Die Bijoux „SHALOM“ in der Grindelallee bietet Schmuck und Glas aus Israel.Nach dem Besuch der Synagoge treten wir den Heimweg an. In Gedanken versunken erreichen wir das jüdische „Café Leonar“ am Grindel. Hier werden wir die Möglichkeit haben nicht nur jüdische Speisen zu probieren, sondern auch über die religiösen Riten mach Spannendes erfahren. Oder wussten Sie, dass bis zum heutigen Tag Katholiken bis zu vier Mal im Jahr fasten?
Hier findet das Erlebnis statt
Treffpunkt
Talmud Tora SchuleGrindelhof 30HamburgDeutschlandTreffpunkt ist direkt vor der Talmud Tora SchuleÖffentliche Verkehrsmittel
U3 "Hoheluftbrücke", dann weiter mit dem Bus Nr. 5 Richtung "HBF/Steintordamm", an der Haltestelle "Grindelhof" aussteigenParken
Im Grindelviertel sind ausreichend Parkplätze vorhandenDie Talmud Tora Schule
Eine Erinnerung an die Bornplatzsynagoge
Die Synagoge "Hohe Weide"
Auf einen Blick
Wann?
Vorraussetzungen für dieses Erlebnis
Bitte dem Wetter entsprechende Kleidung!
Anzahl Teilnehmende
Sprachen
Dauer
Anmeldeschluss
Stornierung
Wichtige Informationen
- Treffpunkt ohne Synagogenführung: Talmud Tora Schule, Grindelhof 30, Hamburg
- Ende der Tour: „Cafè Leonar“, Grindelhof 59, Hamburg
- Für den Notfall: Telefon: +49 (0)163-3771779
Das ist alles dabei
- Ein Stadtspaziergang durch die Jahrhunderte!
Bitte mitbringen
- Lust auf Geschichte und Architektur!