Es geht auf direktem Weg zum Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Die österreichische Region hat im April das Nachhaltigkeitssiegel „Best Tourism Village by UNWTO“ von der Weltorganisation für Tourismus erhalten.
Was das Gebiet auszeichnet und was es dort zu sehen gibt, verraten wir hier:
Zell am See-Kaprun liegt inmitten unberührter Natur, umgeben von Gletschern, Bergen und einem See. Ein echtes Paradies und einmaliges Vorbild für nachhaltigen Urlaub. Denn der Region ist es wichtig, dass auch künftige Generationen die idyllische Landschaft genießen können. Dafür hat sich das österreichische Gebiet im Salzburger Land zahlreiche Maßnahmen einfallen lassen, die ihresgleichen suchen.
Wer Autobahn gegen Bahnschienen tauscht, schont beim Urlaubsbeginn nicht nur seine Nerven, sondern auch die Natur. Rund 80 Prozent des CO2-Ausstoßes im Urlaub entstehen nämlich normalerweise bei An- und Abreise. Wozu also Stau und schlechtes Gewissen in Kauf nehmen, wenn man stattdessen den Blick durch das Panoramafenster schweifen und die Seele baumeln lassen kann oder das Buch in die Hand nehmen, das schon viel zu lang darauf wartet, endlich gelesen zu werden.
Aus ganz Deutschland fahren Züge in das Feriengebiet. Selbst aus dem hohen Norden. Im Sommer schafft der ICE die Strecke von Hamburg über München bis Zell am See jeden Samstag in rund zehn Stunden. Vor Ort angekommen, landet man mitten im Stadtkern mit Restaurants und Hotels in wenigen Gehminuten Entfernung. Wer in einen der Nachbarorte weiterfahren möchte, nutzt einfach die größtenteils kostenlosen öffentlichen Verkehrsmittel.
Denn auch das gehört zum Alleinstellungsmerkmal der Region. Mit der Mobilitätskarte Pinzgau sind im Sommer von der Bahn über den Postbus bis zur Pinzgauer Lokalbahn alle Fortbewegungsmittel inklusive, solang man mindestens eine Nacht vor Ort verbringt.
Auch an Wintertourist:innen wurde gedacht. Es gibt ein dichtes Netz an Skibushaltestellen, die bis in die Skigebiete Schmittenhöhe, Kitzsteinhorn und in den Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn führen. Die Fahrten sind im Skipass inkludiert, sodass auch hier keine zusätzlichen Kosten auf Reisende zukommen.
Neben den Skibussen gibt es auch Bergbahnen, die mit 100 Prozent nachhaltigem grünem Strom laufen, ab 2024 dann sogar mit Ökostrom aus Wasserkraft. Zwei Hochgebirgsstauseen produzieren mit ihren Wasserkraftwerken mehr sauberen Ökostrom als die beiden Orte benötigen.
Zell am See ist aber nicht erst seit Kurzem auf den Nachhaltigkeitszug aufgesprungen. Schon vor zehn Jahren ging die Schmittenhöhenbahn mit der größten gebäudeintegrierten Fotovoltaikanlage Österreichs ans Netz. Heute liefert die Anlage rund 230.000 kWh sauberen Strom. Zum Vergleich: Mit einer Kilowattstunde kann man zum Beispiel circa 13 Stunden fernsehen – und da das Gebiet dafür viel zu schön ist, kann der gewonnene Strom sinnvoll genutzt werden.
Zell am See-Kaprun lebt Nachhaltigkeit, sodass selbst eine der größten Attraktionen mit dem Thema in Verbindung steht. Mit der 2019 eröffneten Seilbahnverbindung „3K K-onnection“ wurde das Kapruner Ortszentrum auf 768 Metern Höhe über den Familienberg Maiskogel mit dem schneesicheren Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn auf 3.029 Metern zu einer Einheit verbunden. Mit 12 Kilometern Länge ist sie nicht nur die längste Seilbahnachse der Ostalpen, sondern auch die modernste Seilbahn der Welt.
Pro Jahr werden dank der Verbindung bis zu 1,5 Millionen PKW-Kilometer eingespart, da der Individualverkehr im Kapruner Tal deutlich reduziert werden konnte. Nicht nur die Zahlen sind beeindruckend. Wer in einer der Gondeln sitzt, genießt einen herrlichen Ausblick über grüne Berge oder schneebedeckte Gipfel und fährt teilweise sogar durch tief hängende Wolken. Ein außergewöhnliches Erlebnis. Auf dem Kitzsteinhorn angekommen, landet man auf der Aussichtsplattform „Top of Salzburg“ und kann den schier grenzenlosen Ausblick auf Österreichs höchste Gipfel einatmen.
Kaum ein Wunder, dass dieser Einsatz in Sachen Umweltschutz nun auch geehrt wurde. Im April 2023 hat Zell am See-Kaprun die Auszeichnung „Best Tourism Village“ von der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) erhalten. Hier können Bergwelt, Einheimische und Tourist:innen gleichermaßen aufatmen!
Das Restaurant Seensucht bietet neben seinem traumhaften Blick über das See- und Bergpanorama auch kulinarische Highlights. Von Mittwoch bis Samstag können Gäste die alpin-mediterrane Küche mit regionalen Produkten genießen.
Glitzerndes Wasser, strahlend blauer Himmel, klare Luft und im Hintergrund das Bergpanorama – der perfekte Mix für die komplette Entspannung. Wer sich im Urlaub ein wenig bewegen möchte, findet zahlreiche Wanderrouten. Empfehlung: Mit der Schmittenhöhebahn geht es auf 2000 Meter Seehöhe und ab dort zu Fuß bergab bis zur Bergstation des cityXpress auf 1325 Meter. Unterwegs kommt man an vier Seen, überdimensionalen Kunstwerken, Rast- sowie Spielplätzen vorbei und kann den Blick auf insgesamt 30 Dreitausender genießen. Dafür dem Wanderweg Nr. 50 folgen.
Entspannte Bewegung verspricht die familienfreundliche Rundtour um die Burg Kaprun. Auf weitestgehend asphaltiertem Grund lässt sich die Strecke in rund 20 Minuten absolvieren. Am besten der Beschilderung KA8 folgen. Montags, donnerstags und sonntags kann die Burg jeweils an zwei Stunden besichtigt werden.
Sollte das Wetter mal nicht mitspielen, gibt es genügend Indoor-Aktivitäten. Auf Auto-Fans wartet das Vötter’s Oldtimer Museum mit mehr als 200 Exponaten aus den 1950er bis 1970er Jahren. Highlight: Das größte Cabrio der Welt.
Warum den See nur vom Land aus genießen? Mit den beiden Ausflugsschiffen „MS Schmittenhöhe“ und „Kaiserin Elisabeth“ können Interessierte von Mai bis November täglich gemütlich über den Zeller See schippern. Zwischen 10 und 17 Uhr legen die Boote immer zur vollen Stunde ab und befahren den 4,5 Quadratkilometer großen See. Tipp: Am besten einen Platz auf dem sonnigen Deck sichern.
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