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Liebe Sophia, du hast bereits in Hamburg und Washington D.C. gewohnt. Was hat dich dazu bewegt, wieder heimzukehren und in der Töpferei mitzuarbeiten?
Genau, ich war eine Weile weg von zuhause – meine Schwester und ich sind ja beide auf der Fraueninsel aufgewachsen. Erst war ich fürs Studium in Regensburg, danach in Hamburg, für meinen Master. Zwischenzeitlich war ich für ein Auslandssemester sogar in Washington D.C.
Ich erinnere mich an den einen Anruf meines Vaters, der erzählte, dass er so ganz allmählich auch mal über Rente nachdenken würde.
Früher habe ich mich nicht in der Töpferei arbeiten sehen, ich habe mich als Kind sogar eher davon distanziert. Denn ich wurde immer schnell als „die große Künstlerin“ bezeichnet, wenn ich etwas Kreatives gemacht habe. Aber nun, Jahre später, als dieser Anruf kam, habe ich dann doch darüber nachgedacht und entschieden, das Töpfern einfach mal auszuprobieren.
Als ich dann aus Hamburg hier ankam, war der Kontrast für mich recht groß. Es war am Ende der Corona-Phase und zu der Zeit sind nicht mal die Schiffe gefahren. Das war somit sehr ruhig hier.
Mittlerweile bin ich am Beginn meines zweiten Lehrjahres – es macht mir großen Spaß! Natürlich hat auch der enge Bezug zu meiner Familie, mein Heimatgefühl und der Zusammenhalt unter den Nachbarn meine Rückkehr beeinflusst. Auch meine Schwester plant, wieder zurück ins Chiemgau zu kommen. Aktuell wohnt sie mit ihrer Familie in den USA.