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Camping mit Hund – 7 Tipps für den perfekten Bulli-Urlaub

Eine der wohl schönsten Möglichkeiten, um mit deinem Hund in den Urlaub zu fahren, gemeinsame Abenteuer zu erleben und zu entspannen, ist eindeutig das Campen. Ganz bequem kannst du euer gesamtes Gepäck im Bulli verstauen.

von Sissi Kuhlmann7.6.2023
Sissi Kuhlmann findet Ruhe und Frieden in der Natur und mit Tierschutzhund „Fuchs“. Hier schreibt sie unter anderem über das Reisen mit Hund.

Für viele Hund-Mensch-Teams ist diese Art von Urlaub oft die, die am meisten Sinn macht. Wir verraten dir, wie du bestens vorbereitet und ganz entspannt in die gemeinsame Zeit starten kannst.

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To Do's vor dem Reiseantritt

Wie schön, dass du dich entschieden hast, mit deinem Hund in den Urlaub zu fahren. Camping ist so eine schöne Reisemöglichkeit für dich und deinen vierbeinigen Freund. Damit euer Urlaub ganz entspannt wird, kannst du dir schon vor Reiseantritt ein paar Gedanken machen:

Checkliste: Camping mit Hund

✔️ Urlaubsziel definieren
Je nach Urlaubsziel können unterschiedliche Einreisebestimmungen für deinen Hund gelten. Du brauchst in jedem Fall einen EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung, wenn du eine Landesgrenze passierst. Der Norden ist hier etwas strenger als die südlichen Länder. Dänemark, Schweden und Norwegen verlangen zum Beispiel einen Nachweis über eine kurz vor Reiseantritt getätigte Wurmkur und eine Anmeldung deines Hundes beim Zoll. Die Registrierung kannst du ganz unkompliziert online oder direkt an der Grenze vornehmen. Informiere dich am besten genau über die Bestimmungen auf deiner Reiseroute. Wenn du nach Österreich, Spanien oder Frankreich fährst, darfst du dich wahrscheinlich freuen, dass ihr ohne Wartezeit in einer Autoschlange durchkommt. Bei einer Reise ins schöne Albanien, nach Bulgarien oder Kroatien, kann es am Grenzübergang schon einmal länger dauern, denn hier herrschen wieder andere Vorschriften und du solltest den Pass deines Hundes auf jeden Fall dabei haben.

✔️ Packliste schreiben
Liste genau auf, was du brauchst und welche Utensilien für deinen Hund nicht fehlen dürfen. Bestenfalls legst du dir solch eine Liste schon ein paar Tage oder Wochen vor Abfahrt an. So kannst du sie zwischendurch noch ergänzen, falls dir spontan etwas einfällt.

✔️ Campingausrüstung checken
Egal, ob du mit einem Bulli, Wohnwagen, Wohnmobil oder Zelt unterwegs bist, es ist immer sinnvoll nachzusehen, ob alles so funktioniert, wie es soll. Nichts ist schlimmer, als kurz vor dem Urlaub festzustellen, dass die Klimaanlage kaputt ist oder das Zelt einen Riss hat.

✔️ An das Fahrzeug gewöhnen
Ist dein Hund es gewohnt, längere Strecken im Auto oder Camper zu fahren? Du kannst mit deinem Hund trainieren und ihn bei Nervosität, Angst oder Reiseübelkeit ggf. mit homöopathischen Mitteln wie Bachblüten oder Globuli unterstützen.

✔️ Geeignetes Futter mitnehmen 
Wenn dein Hund zuhause Trocken- oder Nassfutter bekommt, kannst du dieses ganz einfach mit in den Urlaub nehmen. Genießt dein Hund frische Barf-Mahlzeiten, könnte Trockenbarf eine gute Alternative für den Campingplatz sein. Super ist, wenn du vorab genug Zeit hast, um deinen Hund das Futter auf Geschmack und Verträglichkeit testen zu lassen. Das soll dich aber nicht an einem Spontanurlaub hindern. Mache dir einfach Gedanken, was für deinen Hund im Urlaub gut funktionieren könnte.

✔️ Calm down! 
Dein Hund bekommt mit, wenn du versuchst, alles gleichzeitig zu managen. Gehe die Reiseplanung so entspannt wie möglich an – damit tust du euch beiden einen Gefallen. Hunde spüren instinktiv, wenn etwas anders ist als sonst. Versuche, die Zeit der Vorbereitung für deinen Hund angenehm zu gestalten. Vielleicht darf er selbst ein paar Sachen ins Wohnmobil apportieren oder schon vor Reiseantritt ein paar Nächte mit dir darin schlafen?

✔️ Flexible Zeitpuffer einplanen
Mit Hunden zu reisen ist genau wie mit Kindern: Der Weg ist das Ziel. Wenn der eine jammert, der andere vor Aufregung die Blase kaum halten kann und dem nächsten übel wird, bleibst du ganz entspannt, weil du genug Zeit eingeplant hast.

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Der richtige Campingplatz

Es gibt viele schöne Campingplätze, aber nicht alle sind für das Reisen mit Hund geeignet. Nimm dir ausreichend Zeit für deine Recherche, bevor du einen Stellplatz buchst. Vielleicht findest du einen Campingplatz, der unmittelbar an einen Hundestrand grenzt oder umliegend herrliche Wanderwege bietet. Wenn du dir ein paar Plätze ausgesucht hast, kontaktiere die Vermieter:innen gern persönlich und frage nach einem schattigen und ruhigen Stellplatz für euer Quartier. Auch Rezensionen und Hundeforen können Aufschluss geben, ob andere Hundehalter:innen den Campingplatz deiner Wahl für einen Urlaub mit Hund weiterempfehlen.

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Reisegepäck für deinen Hund

Wenn du schon einmal mit Hund verreist bist, weißt du, wie viel die treuen Freunde für einen Urlaub benötigen. Da kommt einiges zusammen!

Diese Dinge müssen mit:

✔️ Ein kuscheliger Schlafplatz: Körbchen, Decken, Handtasche – was auch immer die Schlaf-Vorlieben deines Vierbeiners sind

✔️ Handtücher und Decken zum Auswechseln: An Regentagen, nach einem ausgiebigen Schlammbad oder einem Malheur wirst du dich darüber freuen

✔️ Trink- und Fressnapf: Nimm gern zusätzlich einen portablen Trinknapf mit, damit du deinem Hund auf gemeinsamen Ausflügen Wasser anbieten kannst

✔️ Ausreichend Futter und Leckerlis: Genüssliches Kauen entspannt deinen Hund, packe also auf jeden Fall ausreichend Kauartikel ein

✔️ Notfall-Apotheke: Medikamente und Material für die Wundversorgung sollten immer mit in den Urlaub

✔️ Parasitenschutz und Zeckenzangen!

✔️ Lieblingsspielzeug!

✔️ Geschirr, Leine, Halsband, Schleppleine: Gern in doppelter Ausführung, falls unterwegs etwas kaputt oder verloren geht

✔️ Kotbeutel: Davon bitte ausreichend!

✔️ Steckzaun: So kannst du für deinen Hund einen sicheren Bereich schaffen und hinderst freilaufende Artgenossen daran, euch zu nah auf die Pelle zu rücken

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Pannen, Pech & Pipi-Pausen

Ich hoffe natürlich, dass du während eurer Reise von Pannen verschont bleibst. Besonders ärgerlich ist eine Panne auf der Autobahn bei heißen Temperaturen. In solchen Fällen hilft nur eine Standklimaanlage oder ein schattiges Plätzchen abseits der Fahrbahn. Sorge dafür, dass dein Hund immer ausreichend Wasser zur Verfügung hat. Du kannst ihm auch mit einem nassen Handtuch die Pfötchen oder den Bauch abreiben – vorausgesetzt, das Wasser ist kühl.

Lege etwa alle 3 Stunden eine Pipi-Pause für deinen Hund ein. Genau wie du, wird auch er auf langen Reisen das Bedürfnis haben, sich zwischendurch die Beine zu vertreten. Bitte sichere deinen Hund auf Rastplätzen immer doppelt gut! Lege ihm ein gut sitzendes Brustgeschirr oder sogar ein richtiges Sicherheitsgeschirr an und lasse ihn nicht unangeleint aus dem Auto steigen. Viele Hunde sind auf Rastplätzen ganz gelassen, ein Angsthund wird hier auf die Probe gestellt. Wenn dein Hund eher zur schreckhaften Sorte zählt, ist ein Geschirr absolut Pflicht. So umgehst du, dass er sich aus dem Halsband windet und auf die Fahrbahn läuft. Achte außerdem darauf, dass dein Hund auf dem Rastplatz keinen Müll oder sonstige Hinterlassenschaften frisst.

Mein Tipp:

Ich war auf meinen ersten Fahrten mit Fuchs auf jeden Fall nervös, vor allem weil er sowieso sehr schreckhaft war und die ersten Pausen uns beide viele Nerven gekostet haben. Ohne Hund habe ich nie darauf geachtet, wo auf welchem Rastplatz eine gute Gelegenheit ist, damit der Hund mal pieseln kann. Nach ein paar nicht so schönen Stopps habe ich dann aber wirklich traumhafte Plätze gefunden. Ich möchte euch ermutigen, nicht immer den erstbesten Rastplatz zu nehmen, sondern einfach entspannt bis zum nächsten weiter zu fahren.

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Gut geschützt, statt ausgebüchst

Ein hervorragendes Goodie für deinen Campingurlaub mit Hund ist ein kleiner Steckzaun. Du kannst ihn um dein Zelt oder vor deinem Wohnmobil aufstellen und dadurch einen eigenen kleinen Garten für deinen Hund einrichten. Wenn du euer Quartier mal ohne Hund verlässt, solltest du ihn allerdings nicht alleine im Außenbereich lassen. Auch eine lange Schleppleine ermöglicht deinem Hund eine kleine Schnupperzone rund um euren Stellplatz.

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Camping-Kodex & Miteinander

Mach dir keine Sorgen, im Urlaub sind die meisten Menschen deutlich entspannter als zuhause. Viele Camper:innen freuen sich über die Anwesenheit von Hunden – allerdings nur solange ihre Besitzer:innen darauf achten, dass ihr Hund niemanden belästigt und seine Hinterlassenschaften immer direkt entfernt werden. Achte bitte immer darauf, dass andere sich von deinem Hund nicht gestört fühlen.

Auf den meisten Campingplätzen herrscht eine Leinenpflicht für Hunde. Informiere dich dazu ganz genau und halte dich an die Regeln, damit auch nach eurem Aufenthalt noch Hunde auf dem Platz erlaubt sind. Es liegt in deiner Verantwortung, deinen Hund richtig einzuschätzen.

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Don’t be selfish!

Sei kein Egoist, wenn du mit deinem Hund einen Campingurlaub machst. Das gilt nicht nur für den Umgang mit anderen Campinggästen, sondern auch für die gesamte Reiseplanung. Gestalte sie so, dass dein Hund nicht zu kurz kommt. Das bedeutet, dass du vielleicht nicht alle Aktivitäten durchziehen kannst, die du ohne Hund planen würdest. Gemeinsame Wanderungen, Strandspaziergänge, ein Picknick am Badesee oder vor dem Bulli gemütlich ein Buch lesen sind schöne Beschäftigungen, bei denen dein Hund dich begleiten kann. Achte immer darauf, dass es deinem Hund gut geht und ob er den Anforderungen, die du an ihn stellst, gewachsen ist.

Frage dich immer: Was ist meine Erwartungshaltung?

Das Wetter kann für deinen Hund gerade im Hochsommer eine enorme Belastung sein. Wenn du keine gut funktionierende Standklimaanlage hast, gehe lieber auf Nummer sicher und lasse deinen Hund nicht unbeaufsichtigt alleine im Auto, Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt! Schon bei 17 Grad Außentemperatur kann sich ein Auto in der Sonne extrem schnell aufheizen! Es gibt immer Möglichkeiten, um eine Reise hundefreundlich zu gestalten: Frage im Restaurant, ob dein Hund mit dabei sein darf oder schnappe dir ein Abendessen To-Go. Übe dich in Verzicht, wenn es um Aktivitäten geht, die dein Hund nicht mitmachen kann.

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