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Stadtwandern: 7 Spaziergänge durchs weihnachtliche Wien

von Nadine Pinezits17.11.2023
Nadine liebt die Berge, den Wald hinter ihrem Elternhaus, die Küsten Portugals und ihre Kamera, mit der sie sämtliche ihrer Abenteuer einfängt.
Typische Altbaufassaden in Wien.

Wien ist nicht nur die lebenswerteste Stadt der Welt, sondern in der Vorweihnachtszeit sicher auch eine der schönsten.

Die Wiener:innen sagen über ihre Stadt oftmals, sie wäre ein Dorf. Nicht nur, weil man sich hier kennt, sondern auch, weil sich die Stadt so herrlich zu Fuß erkunden lässt – vor allem in Begleitung von Weihnachtsdekoration und Lichtermeer.

In der Vorweihnachtszeit verwandelt sich Wien in eine zauberhafte Kulisse aus funkelnden Lichtern, Weihnachtsmärkten und diesem ganz besonderen Flair, das die Herzen erwärmt. Die österreichische Hauptstadt bietet aber noch viel mehr: historische Architektur und kulturelle Schätze, die du auf diesen 7 malerischen Spaziergängen entdecken kannst. Von belebten Einkaufsstraßen bis hin zu ruhigen Parkanlagen gibt es in Wien zahlreiche Routen, die dazu einladen, den Glanz der Adventszeit in vollen Zügen zu genießen. Pssst: Viele der Spaziergänge lassen sich durch ihre Nähe zueinander und den kurzen Wegen auch ganz toll kombinieren!

01

Einmal rund um den Ring

Die Wiener Ringstraße ist die wohl bekannteste Straße der Stadt. Ihren Namen hat sie ihrer Ringform zu verdanken – sie geht 5,2 Kilometer im Kreis rund um das historische Zentrum der Stadt. Was den „Ring“ (wie ihn die Wiener:innen nennen) so besonders macht? Hier reiht sich ein prachtvolles Gebäude an das nächste. Viele davon zählen zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt – Rathaus, Staatsoper, Burgtheater und Universität, um nur einige zu nennen.

Der Weihnachtsmarkt am Rathaus in Wien.
Wien im Weihnachtstrubel: Hier geht's zum Christkindlmarkt am Rathaus.Foto: Felix Gänsicke
Auf dem Weihnachtsmarkt am Rathaus gibt es klassische, süße Gebäcke zu kaufen.
Schoko-Brezen, Mohnzelten und Stanglkrapfen: Für eine kurze Pause am Gebäckstand auf dem Christkindlmarkt ist immer Zeit.Foto: Felix Gänsicke

Der Ring gliedert sich entlang seiner Strecke in neun verschiedene Teile: Stubenring, Parkring, Kärntner Ring, Opernring, Burgring, Dr. Karl-Renner-Ring, Universitätsring und Schottenring. Starten kannst du eigentlich überall – du spazierst ja schließlich im Kreis. In der Weihnachtszeit ist das Rathaus mit seinem imposanten Christkindlmarkt (so werden die Weihnachtsmärkte in Österreich genannt) ein guter Ausgangpunkt. Du kannst dir hier einen Punsch und ein paar Maroni mitnehmen, einmal damit um den festlich beleuchteten Ring spazieren und am Ende deine Tasse wieder am Markt zurückgeben – oder dir noch eine zweite holen.

02

Durch den ersten Bezirk

Der erste Wiener Gemeindebezirk oder „der Erste“, wie ihn die Einheimischen nennen, bildet die innere Stadt und ist Teil des historischen Altstadtkerns Wiens. Er liegt innerhalb des Rings und ist besonders zur Weihnachtszeit eine beliebte Anlaufstelle. Viele kommen in den Wochen vor dem 24. hierher, um die funkelnde Weihnachtsbeleuchtung zu bestaunen.

Deinen Spaziergang im ersten Bezirk kannst du beispielsweise beim Schottentor starten. Hier findest du viele nette Cafés, die dir für deinen Walk einen Latte oder Cappuccino To Go zubereiten. Danach machst du dich durch die Schottengasse auf zum Freyung, wo dich der Altwiener Christkindlmarkt erwartet. Von hier aus kannst du auch schon die Ferstelpassage erblicken, eine wunderschöne Passage im französischen Stil, die kleine Cafés und Shops beherbergt. Nur ein paar Schritte weiter heißt dich auch schon der nächste Weihnachtsmarkt willkommen – etwas größer als der Vorherige, aber nicht weniger schön.

Eine Aufnahme, die das runde, gläserne Dach der Ferstelpassage zeigt.
Perfekt zum Aufwärmen: Die elegante Einkaufspassage wurde bereits im Jahre 1860 erbaut.Foto: Felix Gänsicke
Die Ferstelpassage ist festlich geschmückt.
Auch die Ferstelpassage erscheint zur Weihnachtszeit im wunderschönen Lichterglanz.Foto: Felix Gänsicke

Über die Bognergasse spazierst du nun zum Graben, einen der bekanntesten Plätze der Wiener Innenstadt. Der Fußgängerbereich mit vielen Luxusgeschäften ist auch Schauplatz der wunderschönen Kronleuchter, die hier in der Vorweihnachtszeit hoch über den Köpfen glitzern. Einmal durchspaziert, erreichst du auch schon den Stephansplatz, der mit Wiens wohl bekanntestem Wahrzeichen, dem Stephansdom, aufwartet.

Mistelzweige wurden an Geschäften in der Wiener Innenstadt dekoriert.
So schön! Mistelzweige schmücken die Läden in der Bognergasse.Foto: Felix Gänsicke
Kronleuchter zieren das Wiener Stadtbild in der Weihnachtszeit.
Auf dem Weg zum Stephansplatz bestaunen wir die stadtbekannten Kronleuchter.Foto: Felix Gänsicke

Von hier aus gehst du nun entlang der Kärntner Straße, die neben dem Graben einer der wohl bekanntesten Straßenzüge des ersten Bezirks ist, Richtung Staatsoper. Hier biegst du (noch vor der Oper) in die Philharmoniker Straße ein und kommst so zur Albertina, eines von Wiens wichtigsten Museen. Von hier aus gehst du die Augustinergasse bis zum Michaelerplatz mit der Michaelerkirche vor. Dabei kommst du auch noch an der Spanischen Hofreitschule, in der die Lipizzaner Pferde zuhause sind, vorbei.

Eine abendliche Aufnahme der Spanischen Hofreitschule in Wien.
Angekommen: Der Michaelerplatz erstrahlt am Abend in vollem Glanz.Foto: Felix Gänsicke
03

Entlang des Donaukanals

Der Donaukanal ist im Sommer einer der belebtesten Plätze Wiens. Hier trifft man sich, um nach Feierabend gemütlich etwas zu trinken, zu essen und mit Freund:innen zu quatschen. Die vielen Lokale entlang des Wassers laden in den warmen Monaten dazu ein, die letzten Sonnenstrahlen des Tages einzufangen. Im Winter ist der Donaukanal etwas weniger gut besucht, einige der Bars und Restaurants haben aber auch den Winter über offen. Mit seiner coolen Street Art ist der Kanal aber ohnehin zu jeder Zeit einen Besuch wert.

Der Donaukanal ist insgesamt 17,3 Kilometer lang. Die Teile, die für dich interessant sind, erstrecken sich aber entlang der Inneren Stadt. Du könntest zum Beispiel bei der Urania (ein Volksbildungshaus mit Sternwarte) zum Kanal runtersteigen und deinen Spaziergang beginnen.

Von hier aus spazierst du den Kanal aufwärts (du kannst auf beiden Seiten gehen) über den Schwedenplatz hoch zum Schottenring. Einkehrmöglichkeiten hast du entlang des Kanals viele: das Klyo mit Punschterrasse direkt bei der Urania, das Badeschiff mit Eisstockschießplatz zwischen Urania und Schwedenplatz, das Motto am Fluss beim Schwedenplatz oder das Neni am Wasser auf Höhe der U-Bahn-Station Schottenring.

04

Vom Naschmarkt zum Karlsplatz

Einer der bekanntesten Märkte Wiens ist der Naschmarkt im Bezirk Mariahilf. Er ist mit 2,315 Hektar der größte innerstädtische Markt der Stadt. Hier findest du frisches Obst und Gemüse, Gewürze, Brot und Backwaren, die angeblich besten Falafel der Stadt und viele tolle Cafés und Restaurants. Deinen Spaziergang startest du idealerweise am unteren Ende des Marktes bei der U-Bahn-Station Kettenbrückengasse. Von hier aus kannst du herrlich den ganzen Markt entlang spazieren, bei den vielen Ständen stöbern, die ein oder andere Kostprobe abgreifen und die Vielfalt des Marktes erleben.

Einmal durchgestreift, kommst du am anderen Ende direkt bei der Wiener Secession, einer Vereinigung bildender Künstler wie Gustav Klimt, Koloman Moser oder Josef Hoffmann aus der Zeit des Fin de siècle, an. Das Haus ist mit seiner schönen Architektur und den spannenden Ausstellungen auf jeden Fall einen Stopp wert.

An der Secession vorbei und durch den Girardipark durch, bist du auch schon am Karlsplatz mit der Karlskirche, eines der wohl eindrucksvollsten Bauwerke Wiens. In dem Areal vor der Kirche findet auch jedes Jahr einer der schönsten Weihnachtsmärkten Wiens statt – Lichterketten, Kirchenblick und heißer Punsch inklusive.

05

Durch den Belvederegarten zum Schweizergarten

Das Schloss Belvedere mit seinem Garten ist nicht nur bei Tourist:innen beliebt, sondern auch die Einheimischen kommen hier das ganze Jahr über her – sei es zum Joggen, für einen idyllischen Spaziergang oder einen Museumsbesuch. Das Obere und das Untere Belvedere bilden zusammen mit der dazwischen liegenden Gartenanlage ein beeindruckendes barockes Ensemble. Die beiden Schlosskomplexe beherbergen heute die renommierten Sammlungen des Belvedere (die Gustav Klimt Sammlung beispielsweise) sowie Räumlichkeiten für temporäre Wechselausstellungen.

Für einen Spaziergang startest du beim unteren Eingang in den Schlossgarten (Rennweg). Von hier aus flanierst du einmal durch die Parkanlage, vorbei an Muschel- und Kaskadenbrunnen und hoch zum Schloss Belvedere. Hier wirst du mit einem süßen Weihnachtsmarkt mit einigen kleinen Ständen und einem wundervoll weihnachtlich dekorierten Wasserbecken belohnt. 

Sollte dir der Spaziergang durch den Schlosspark noch nicht reichen, kannst du hinter dem oberen Ausgang einmal die Straße überqueren und in den Schweizergarten eintreten. Hier drehst du entlang großer Teiche mit Felspartien und Fontänen, einem Alpenpflanzengarten sowie zahlreichen exotischen Bäumen noch zusätzlich eine kleine Runde.

Das Schloss Belvedere bei Nacht.
Ein absolutes Highlight: Das Schloss Belvedere bei Dunkelheit.Foto: Felix Gänsicke
Der Weihnachtsmarkt am Schloss Belvedere.
Der kleine Weihnachtsmarkt am Schloss Belvedere.Foto: Felix Gänsicke
06

Eine Runde durch den Schönbrunner Schlosspark

Ein Ort, der natürlich nicht fehlen darf, ist das Schloss Schönbrunn mit seinem wunderschönen Garten. Die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger ist ganzjährig märchenhaft, zur Weihnachtszeit findest du hier aber zusätzlich noch einen tollen Christkindlmarkt am Schlossvorplatz. Für das Schloss und seinen Park gibt es unzählige Spazierrouten. Du kannst entweder im Westen beim Hietzinger Tor starten und vorbei am Palmenhaus Richtung Schloss spazieren oder aber im Osten beim Meidlinger Tor beginnen und dir deinen Weg vorbei an Neptunbrunnen und Irrgarten bahnen. Egal, von wo du losgehst, einen Abstecher hoch zur Gloriette solltest du auf keinen Fall missen. Von hier aus hast du einen sagenhaften Blick auf das Schloss und die Stadt dahinter. Am besten, du lässt dich hier einfach treiben.

07

Vom Spittelberg bis zum Museumsquartier

Im vorweihnachtlichen Wien darfst du dir auch den hippsten Bezirk der Stadt nicht entgehen lassen: Wien Neubau oder „der Siebte“. Schließlich findest du hier neben vielen coolen Concept Stores und Läden mit lokalen Produkten (Hallo Weihnachtsgeschenke!) in der Neubau-, Ziegler-, Zoller- oder Kirchengasse auch den Christkindlmarkt mit dem größten veganen Angebot: Der Christkindlmarkt am Spittelberg. Der Wiener Spittelberg liegt gleich hinter dem MuseumsQuartier zwischen Breite Gasse und Sigmundsgasse und versprüht etwas heimelig-dörfliches. Der Weihnachtsmarkt schlängelt sich hier durch die süßen, kopfsteingepflasterten Gässchen, entlang niedriger Häuser und verbreitet so eine richtig festliche Stimmung. Hier findest du neben ganz viel Kunsthandwerk auch veganen Leberkäse, Kaiserschmarrn und vegetarische Hot Dogs.

Einmal durchgestöbert und gut gesättigt, machst du dich entlang der Burggasse auf den Weg hinunter Richtung MuseumsQuartier. Das MQ, wie es die Wiener:innen nennen, ist mit rund 60 kulturellen Einrichtungen eines der weltweit größten Kunst- und Kulturareale. Hier findest du beispielsweise das Museum der modernen Kunst (Mumok), das Leopoldmuseum oder die Kunsthalle. Und: einen süßen Weihnachtsmarkt in der Mitte des großen Platzes.

Die Lindengasse in Wien.
Einen Besuch wert: Die Lindengasse im angesagten 7. Bezirk in Wien.Foto: Felix Gänsicke

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