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7 Tipps für den gestressten Hund auf Reisen

Das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn der Hund hasenherzig in der Ecke schlottert, ist für alle Hundehalter:innen eine Zerreißprobe. Zum Glück gibt es viele Mittel und Wege, um deinen Hundekumpel aus seiner misslichen Lage zu befreien.

von Sissi Kuhlmann11.8.2023
Sissi Kuhlmann findet Ruhe und Frieden in der Natur und mit Tierschutzhund „Fuchs“. Hier schreibt sie unter anderem über das Reisen mit Hund.

Armer Tropf. Hechelt, zittert, speichelt, die Pupillen riesig groß. Natürlich tut dein Herz weh, wenn du deinen geliebten Hund so verängstigt und gestresst in der Ecke sitzen siehst. Seine ganze Körpersprache scheint eindeutig zu zeigen, was er von eurer gemeinsamen Unternehmung hält. Dabei sollte es doch für euch beide eine entspannte Auszeit werden.

Wir geben dir 7 magische Tipps, die du bisher vielleicht noch nicht in Betracht gezogen hast.

01

Homöopathie – das mit den Kügelchen

Homöopathie ist genauso komplex wie spannend. Wenn du erstmal hinter die kleinen Fläschchen mit den weißen Zuckerkügelchen geschaut hast, entdeckst du eine völlig irre Welt voll von uraltem Heilwissen, ungewöhnlichen Substanzen und der Aktivierung von Selbstheilungskräften. Manchmal lohnt es sich, den Filter von getrübten Annahmen abzunehmen und einer Methode wie dieser offen gegenüberzutreten.

Also, was ist das jetzt mit den Kügelchen?

Ein deutscher Arzt namens Samuel Hahnemann entwickelte im 18. Jahrhundert eine alternative Heilmethode namens Homöopathie. Aufs Minimalste reduziert, lässt sie sich so beschreiben: Eine Substanz wird so stark verdünnt (potenziert), dass sie eigentlich nur noch eine Information enthält. Wir wissen: Wasser trägt Informationen.

Und wie funktioniert das für meinen Hund?

Du lässt eine Anamnese durchführen. Die Wahl eines Mittels ist immer nur so gut, wie die Berater:innen sich auskennen. Kenner:innen stellen die richtigen Fragen, um die Gesundheitsgeschichte, Charaktereigenschaften und das Verhalten deines Hundes so tief wie möglich zu analysieren. Das ist wichtig, um eine passende Substanz für die Heilung zu finden.

Da homöopathische Mittel mit einer speziellen Verdünnungstechnik so stark potenziert werden, dass sie nur noch Spuren der eigentlichen Substanz enthalten, können viele Menschen nicht glauben, dass die Zuckerkügelchen wirksam sind. Gerade Hundehalter:innen berichten aber immer wieder von unglaublich positiven Erfahrungen. Hunde sind genau wie wir energetische Wesen. Sie haben nur keinen Verstand, der ihnen andauernd einen Strich durch die Rechnung macht. Sprich: Ihr System ist viel offener, um minimalste Informationen zu empfangen und anzunehmen.

Das Feld der Homöopathie ist riesig und wahnsinnig interessant. Wenn du anfängst, dich damit zu beschäftigen, werden dir die grenzenlosen Möglichkeiten und die Vielfalt der Substanzen erst so richtig bewusst.

Achtung: Man sagt, dass der Einsatz von homöopathischen Mitteln häufig eine Erstverschlimmerung bewirkt. In den ersten Tagen nach der Einnahme können sich die Angst- und Stresssymptome deines Hundes also verstärken. Wenn du dich für die Behandlung mit Globuli entscheidest, beginne damit also rechtzeitig vor Reiseantritt.

02

Bachblüten – unsere heilsame Natur

Die Bachblüten haben wir einem Arzt namens Dr. Edward Bach zu verdanken. Er entwickelte die Therapie in den 1930er Jahren aufgrund der Annahme, dass emotionale Ungleichgewichte und negative Gemütszustände die Gesundheit beeinflussen. Mittlerweile wissen wir ganz sicher, dass das so ist. Anders als homöopathische Mittel werden Bachblütenessenzen durch die Sonnen- oder Kochmethode gewonnen, anstatt durch Potenzierung. Die Blüten werden in Quellwasser eingelegt und der Sonne ausgesetzt oder gekocht. So überträgt sich die Energie ins Wasser, welches dann als Tinktur verwendet wird.

Die Tropfen werden anschließend mit Wasser verdünnt und Hunden mit einer Pipette direkt ins Maul gegeben. Es handelt sich dabei um eine sanfte und natürliche Herangehensweise, um negative Emotionen zu harmonisieren und tiefsitzende Gefühle zum Beispiel durch Schock oder Trauma zu lösen.

Bitte konsultiere immer zertifizierte Beratende oder Therapeut:innen für eine individuelles Gespräch.

Wichtig ist, dass du Schmerzen von Angst und Stress unterscheiden kannst. Starkes Hecheln kann auch ein Anzeichen für Schmerzen sein. Wenn du dir unsicher bist, stelle deinen Hund auf jeden Fall einem Tierarzt oder einer Tierärztin vor!

03

Tellington TTouch und Körperbandagen

Noch eine Möglichkeit, um deinen Hund auf Reisen aus Angst- oder Stresszuständen herauszuholen, ist Tellington TTouch. Das zweite T steht für „trust”. Tellington TTouch kann also übersetzt werden mit „Vertrauensberührung” oder „vertraute Berührung”.

Die Tellington TTouch Methode verdanken wir einer Frau namens Linda Tellington-Jones. Es handelt sich um Körperarbeit und Berührungen, die Stress reduzieren und das Wohlbefinden deines Hundes fördern können. Die gewaltfreie und ganzheitliche Methode hat das Ziel, neue Verhaltensmuster und Bewegungsabläufe zu erlernen und damit alte, tiefsitzende Blockaden zu lösen und die Aufmerksamkeit und das Vertrauen zwischen Hund und Halter:in zu stärken.

Vielleicht kennst du beschwerte Kuscheltiere für Kinder?

Sie können auf die Brust gelegt werden und bewirken durch das Gewicht ein Gefühl von Sicherheit. Wenn wir in Angst und Stress feststecken, spüren wir häufig unseren Körper nicht mehr richtig. Genau an diesem Punkt setzen auch die Berührungen und Körperbandagen des Tellington TTouch an. Sie helfen deinem Hund dabei, aus dem Panikmodus heraus wieder zu sich zurückzufinden. Das vegetative Nervensystem und die Gehirnaktivität werden reguliert, um schneller wieder in die Entspannung zu kommen.

04

Entspannungsmusik und Aromatherapie

Auch bei uns Menschen ist der Geruchssinn viel sensibler als alle anderen Sinne. Gerüche gelangen deutlich schneller ins Gehirn als gehörtes oder gesehenes. Das liegt daran, dass unser Riechorgan direkt mit dem limbischen System (deinem Kontrollzentrum für Angst, Unruhe, Stress und/oder Entspannung) verknüpft ist.

Bei unseren Hunden ist es ähnlich. Gerüche können sowohl Stress triggern, als auch Entspannung hervorrufen.

Du kannst Zuhause oder auf Reisen ätherische Öle verwenden, um deinen Hund zu beruhigen. Es ist ratsam, ihn bereits einige Zeit vor der geplanten Reise auf einen bestimmten Duft zu konditionieren.

Wie du das machst?

Verwende ausschließlich hochwertige und reine ätherische Öle (Deklarationen halten nicht immer das, was sie versprechen. Bitte informiere dich sehr genau, welcher Marke du wirklich vertrauen kannst, denn minderwertige Öle können mehr Schaden anrichten, als dass sie helfen).

Finde in Ruhe heraus, welcher Duft deinem Hund gefällt. Mache einfach ein paar Schnupperproben mit ihm und beobachte, wie dein Hund auf das Öl reagiert. Bitte halte ihm das Fläschchen dazu nicht direkt unter die Nase, sondern fächere ihm einen Hauch von dem Duft zu oder verreibe vorher einen Tropfen in deinen Handflächen.

Wenn du einen Entspannungs-Duft gefunden hast, der deinem Hund gut gefällt, kannst du mit dem Training starten. Du kannst z. B. ein kleines Kissen mit Öl versehen und es dann in die Nähe deines schlafenden Hundes legen oder das Öl in einen Diffuser geben. 

Unterstützend kannst du gerne ruhige Musik abspielen, auch das hilft vielen Hunden bei der Entspannung.

Tipp: Besonders bekannt sind die entspannenden Wirkungen von Lavendel-, Baldrian- und Kamillenöl. Bestenfalls lässt du dich aber von ausgebildeten Aromatherapeut:innen oder Öl-Expert:innen beraten.

05

Shiatsu und Hundemassage

Die Hundemassage knüpft direkt an die Aromatherapie an. Du kannst die ätherischen Öle in deinen Händen verreiben und dann mittels einer sanften Massage ins Fell einmassieren.

Dazu ist es wichtig, die Körpersprache deines Hundes zu verstehen. Nur dann kannst du herausfinden, welche Berührungen er mag und welche ihm eher unangenehm sind. Beschäftige dich dazu gerne mit den verschiedenen Beschwichtigungssignalen von Hunden und finde ganz behutsam heraus, was dein Hund dir bei welcher Berührung mitteilt. Leider neigen wir häufig dazu, unsere Hunde viel öfter anzufassen, als es ihnen eigentlich lieb ist. Wenn du lernst, deinen Hund zu lesen, kann das einen enormen Vertrauensschub in eurer Beziehung bewirken. Fühle deinen Hund. Fühle seinen Körper, seine Muskeln, Gelenke, Knochen und Bänder. Fühle Verhärtungen und Blockaden. Fühle, was dein Hund mag und was nicht. Das erfordert etwas Übung und wenn du dich damit sicherer fühlst, lass dir die Hundemassage unbedingt von einem Profi zeigen!

Um das Energiesystem (die Meridiane) mit einzubeziehen, ist Shiatsu für Hunde eine hervorragende Möglichkeit. Mittlerweile hat sich die Technik aus der traditionellen chinesischen Medizin bei Hunde-, Katzen-, und Pferdehalter:innen etabliert und mehrfach bewährt. Wenn du diese Methode von ausgebildeten Shiatsu-Lehrer:innen gelernt hast, hast du sie auf Reisen immer parat.

06

Profitieren von der Reiki-Energie

Reiki ist eine spezielle Methode des Handauflegens, um die Selbstheilungskräfte anzuregen und die universelle Lebensenergie wieder frei fließen zu lassen.

Es gibt unzählige Menschen und Tiere, die bereits von der Reiki-Energie profitiert haben. Tiere nehmen diese Art der Therapie meistens unmittelbar an und zeigen deutlich, dass es ihnen gut tut. Du kannst den ersten Reiki-Grad innerhalb eines Tages-Workshops erlernen.

Wie toll wäre es, wenn du deinem Hund im Urlaub für ein paar Minuten die Hände auflegen kannst und er dadurch sofort gelassener wird?

07

Tierkommunikation: Jetzt wird’s richtig magisch!

Es gibt viele Menschen (und Tiere), die sehr positive Erfahrungen mit Tierkommunikation gemacht haben. Tiere nehmen die Welt ganz anders wahr als wir. Sie leben einfach im Hier und Jetzt, ohne dass ihr Verstand sie in die Vergangenheit oder Zukunft beamt. Dennoch können sich negative Erfahrungen, Schock, Angst und Traumata in den Körperzellen und im Energiefeld festsetzen und dadurch konditionierte Verhaltensweisen hervorrufen.

Wenn wir unsere Tiere gut lesen und verstehen, können sie uns viel über die eigene Gesundheit bzw. den inneren Gemütszustand sagen. Ist das nicht spannend?

Inzwischen weiß man, dass unsere DNA im Wesentlichen zur Kommunikation genutzt wird. Sie kommuniziert mit ihrem Umfeld über Wege, die dir vielleicht bisher noch unbekannt waren. Wir sind in der Lage, mit allem eine Verbindung aufzubauen – außerhalb von Raum und Zeit, in einer höheren Dimension. Darauf näher einzugehen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, aber vielleicht weckt es in dir die Neugierde, dich doch mal genauer mit dem Thema zu beschäftigen.

Der Kontakt zu deinem Hund über die Tierkommunikation kann dabei helfen, dass dein vierbeiniger Kumpel seine Ängste ablegen kann. 

Merke: Ungewöhnliche Umstände erfordern manchmal ungewöhnliche Maßnahmen!

Wow, so viele tolle Methoden, um deinen gestressten Hund auf Reisen zu beruhigen. Du kannst die einzelnen Techniken auch wunderbar miteinander kombinieren und lernst deinen Hund dadurch immer besser zu verstehen. Neben den hier vorgestellten Tipps kannst du es zum Beispiel auch mit der Gabe von CBD-Öl und L-Tryptophan versuchen. Unsere Hunde sind alle individuell und genauso unterschiedlich kann der Weg zur Entspannung sein. Es zeugt von großem Interesse gegenüber deinem Vierbeiner, dass du dich mit diesen Möglichkeiten auseinandersetzt. Höre auf dein Bauchgefühl, sei neugierig und offen und probiere die ein oder andere Methode einfach mal aus. Dein Hund wird dir zeigen, wovon er gerne mehr hätte.

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