Inspiration

Bewusst gärtnern: 7 Tipps für mehr Umweltschutz auf dem eigenen Balkon

Ganz gleich, ob auf dem Balkon, der Dachterrasse oder im eigenen Garten – Selbstangebautes schmeckt einfach immer besser als Lebensmittel aus dem Supermarkt. Doch ist das Home-Gardening eigentlich so nachhaltig, wie wir denken?

von Rica Hesse11.7.2023
Rica ist Redakteurin bei „Im Grünen“. Neben dem Gärtnern auf ihrem kleinen Stadtbalkon, begeistern sie DIY-, Design- und Camping-Themen.

Der Balkon ist im Sommer wirklich einer meiner absoluten Lieblingsorte. Aber ja, ehrlicherweise bringt so ein Sonnenplätzchen auch ganz schön viel Arbeit mit sich. Ich kann mich noch gut an meine ersten, vergeblichen Versuche des Gärtnerns erinnern: In einem Jahr ist gar nichts gewachsen, ein anderes Mal sind beinahe all meine Pflanzen eingegangen, dann wiederum ähnelte der Balkon einem Dschungel. Doch mit der Zeit lernte ich dazu. Inzwischen weiß ich, was auf meinem Balkon und für mich gut funktioniert und auch, wovon ich besser die Finger lassen sollte.

Was viele jedoch nicht wissen: Auf dem Balkon oder dem eigenen Grundstück zu gärtnern, ist nicht automatisch nachhaltig. Aber gerade hier können wir so viel für eine gesunde Umwelt tun. Beim nachhaltigen Gärtnern geht es allerdings weniger darum, strikte Regeln nach Lehrbuch zu befolgen, sondern vielmehr darum, mitzudenken, auszuprobieren oder bestimmte Produkte durch umweltfreundlichere Varianten zu ersetzen. Unser Ziel sollte es sein, die eigene grüne Oase Stück für Stück umweltschonender zu gestalten. Hier zeige ich dir meine 7 Tipps für einen bewussteren und nachhaltigeren Umgang beim Gärtnern.

01

Bio-Saatgut verwenden

Anstatt auf konventionelle Züchtungen zu setzen, solltest du beim Samen-Kauf unbedingt darauf achten, dass es sich um Bio-Saatgut samenfester Sorten handelt. Samenfest bedeutet, dass du deine Pflanzen selbst vermehren, ihre Samen im nächsten Jahr wieder aussäen kannst und so nicht zwingend auf große Saatgutfirmen angewiesen bist. Außerdem werden Bio-Samen, im Gegensatz zu konventionellem Saatgut, nicht chemisch behandelt und nicht gentechnisch verändert. Bio-Saatgut wird aus Pflanzen gewonnen, die ohne den Einsatz von chemischen Spritz- und Düngemitteln auf ökologisch bewirtschafteten Flächen angebaut werden.

Hybridsamen (oder F1-Samen) hingegen sind das komplette Gegenteil: Sie eignen sich nur für den einmaligen Anbau, sind so gezüchtet, dass die Pflanzen möglichst viel Ertrag bringen, und sind resistent gegen Schädlinge.

02

Nachhaltig anzüchten

Sobald du dich für das richtige Saatgut entschieden hast, kann es mit der Anzucht losgehen. Anstatt Anzuchttöpfe aus Kunststoff zu verwenden, kannst du hier auf Gegenstände zurückgreifen, die du bereits im Haushalt verwendest: So eignen sich die leeren Papprollen des Küchen- oder Toilettenpapiers ideal für eine nachhaltige Pflanzenanzucht. Das Anzüchten mithilfe von Eierkartons, gefaltetem Zeitungspapier oder kleinen Tontöpfen ist ebenfalls eine umweltfreundlichere Alternative.

03

Torffreie Erde nutzen

Ja, Pflanzenerde aus dem Plastiksack ist nicht wirklich nachhaltig. Noch viel schlimmer ist es jedoch, Erde mit Torfzusatz zu verwenden: Denn durch den Torfabbau werden nicht nur große Mengen CO2 freigesetzt, sondern auch die Hochmoore und somit die Lebensräume seltener Tiere, Pflanzen und Pilze dauerhaft zerstört. Um umweltbewusst zu gärtnern, benötigst du torffreie Pflanzenerde. Diese muss in jedem Fall mit einem „torffrei“-Siegel gekennzeichnet sein, ansonsten handelt es sich um gewöhnliche Erde. Zudem kannst du darauf achten, dass die Pflanzenerde regional hergestellt wurde.

04

Regenwasser sammeln

Wasser ist mitunter die wertvollste Ressource unseres Planeten – also gilt es, diese zu schützen. Regenwasser schont die Umwelt, kostet dich nichts und da es saure Eigenschaften hat, ist es viel besser für deine Balkonpflanzen als herkömmliches Wasser aus der Leitung.

Auf dem Balkon oder kleineren Grundstücken ist meist leider nur bedingt Platz, um Regenwasser aufzufangen. Doch zumindest in kleinen Mengen kannst du Wasser sparen: mithilfe einer Regenwasserklappe auf dem Fallrohr deiner Dachrinne und einer kleinen Regentonne.

05

Die richtigen Pflanzgefäße auswählen

Dass Blumentöpfe aus Kunststoff nicht besonders gut für die Umwelt sind, sollte klar sein. Wusstest du, dass viele der Kunststoff-Töpfe unter anderem aus Erdöl hergestellt werden? Erdöl ist nicht nur begrenzt verfügbar, auch dessen Förderung ist leider nicht umweltfreundlich. Besser kannst du unglasierte Töpfe aus Terrakotta bepflanzen. Terrakotta-Töpfe sind sehr langlebig, kommen bei der Herstellung ohne Erdöl aus und lassen sich außerdem auch gut gebraucht kaufen. Weitere Alternativen sind Töpfe aus Zink, Naturstein oder Emaille.

Upcycling beim Gärtnern: Bevor du das nächste Mal etwas aussortierst, verwende es doch lieber für deinen Balkon oder Garten. Aus beinahe allen Gefäßen, Holzresten oder Steinen lassen sich entsprechende Möglichkeiten zum Bepflanzen umbauen. Zum Beispiel kannst du alte Wein- oder Obstkisten, Zinkwannen, Kannen oder Schüsseln bepflanzen. Hast du etwas mehr Platz, kannst du dir aus Holzresten ein Hochbeet oder aus alten Fensterrahmen ein Gewächshaus bauen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie du alten Gegenständen ein neues Leben schenkst.

06

Den eigenen Kompost herstellen

Der Traum eines jeden Gartenfans, oder? Auf dem Balkon ist in der Regel nicht allzu viel Platz, um einen eigenen Komposthaufen anzulegen. Inzwischen gibt es aber tolle Alternativen, wie zum Beispiel die Wurmkiste. Hier kannst du nicht nur all deine Garten- und Küchenabfälle entsorgen, sondern mit wenig Aufwand gehaltvollen Pflanzendünger und eigene Erde herstellen. Ein weiterer Pluspunkt: Dein Kompost bietet kleinen Lebewesen ein Zuhause.

07

Insekten schützen und heimisch pflanzen

Etwa ein Drittel unserer Lebensmittel werden von Bienen und Insekten bestäubt. Ohne sie würden viele Pflanzenarten aussterben und auch Obst und Gemüse könnten demzufolge nur noch hochpreisig angeboten werden. Um Insekten vor dem Aussterben zu schützen und unser Ökosystem zu erhalten, kannst du bienenfreundliche Blühpflanzen auf deinem Balkon einsetzen. 🐝

Doch nicht alle Pflanzen, die im Gartencenter angeboten werden und mit einer Biene auf dem Etikett versehen sind, gelten als umweltfreundlich und gut für unsere Insekten. Studien zufolge enthalten viele der als bienenfreundlich gekennzeichneten Pflanzen hochgiftige Pestizidrückstände. Blühpflanzen sollten deshalb immer aus biologischem Anbau gekauft oder ganz einfach selbst ausgesät werden. Das funktioniert auch prima in Kübeln oder Töpfen auf dem Balkon. Besonders beliebt bei Insekten sind unter anderem Lavendel, Clematis, Ringelblumen, heimische Wildrosen oder Sonnenblumen.

„Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will.“ – Henri Matisse

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