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Mit Wildkräutern kochen: 7 Fragen an die Natur-Coachin Irmi Fröhlich

Als ich dieses Angebot bei uns entdeckt habe, wusste ich: Da will ich mehr wissen. Und so erzählte mir Irmi ein bisschen von sich und ihren Wildkräuter-Rezepten. Ich kann schon mal verraten: Es klingt absolut köstlich!

von Jana Rauschenbach4.9.2024
Jana Rauschenbach leitet die Redaktionsbereiche bei „Im Grünen“ und 7fridays. Ihre Mission: Mensch und Natur wieder in Einklang bringen.
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Irmi, erzähl doch mal: Wer bist du und was machst du Schönes?

Gerade bin ich Almerin. Gemeinsam mit meinem Mann verbringe ich den Sommer auf einer Almhütte am wunderschönen Wilden Kaiser und lebe hier ein echt schönes Leben. Meine Mission ist Eure Mission: Ich möchte Menschen mit der Natur verbinden und ich mache das unter anderem über die Wildkräuter. Wildkräuter sammeln, neu kennenlernen oder vielleicht überhaupt kennenlernen. Ich stöbere gern durch die Natur, über die Almwiesen, im Wald, entdecke und sammle Wildkräuter und Früchte und nutze sie dann direkt zum Kochen.

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Das heißt Du bist auch Köchin?

Ja, ich bin zwar keine ausgebildete Köchin aber meine Leidenschaft ist die Küche und die Wildkräuter und ich koche intuitiv. Meine größte Herausforderung ist alles in Rezepte zu verpacken, damit auch Menschen etwas damit anfangen können, die das intuitive Kochen (noch) nicht so gewohnt sind. Angefangen hat das übrigens in der Pandemie-Zeit. Ich habe mich da nochmal mehr mit Kräutern beschäftigt. Ich hatte vorher auch schon Wildkräuterwanderungen gemacht. Und weil ich auch schon immer so gern gekocht habe, habe ich dann Beides vereint. Und jetzt biete ich auf einer Alm in Oberbayern am Brauneck bei Lenggries und am Wilden Kaiser meine ganzheitlichen Workshops an.

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Wie geht das mit dem intuitiven Kochen? Viele kennen sicher das Kochen nach Rezept aber so ganz ohne … ?

Bei mir beginnt es mit einem Spaziergang in der Natur. Ich schaue was es gerade draußen gibt und dann überlege ich wie ich das kombinieren könnte. Meist wirklich aus dem Bauch heraus. Es fällt mir dann einfach so ein. Ich habe oft schon währenddessen eine Vorstellung, wie ich was kreieren könnte und zu Hause in der Küche mache ich es dann so aber manchmal auch ganz anders, weil mir während dem Schnippeln wieder etwas anderes einfällt.

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Was siehst Du denn gerade so draußen?

Vieles. Zum Beispiel das Mädesüß. Ich trockne es gern für den Tee, aber ich nehm es auch zum Aromatisieren von Süßspeisen. Eine meiner jüngsten Ideen ist, mal einen Pudding auszuprobieren, mit Heidelbeeren und Mädesüß. Und dann gibt es gerade eins meiner absoluten Lieblingskräuter: die Brennnessel. Die Nessel ist einfach so wundervoll und vielseitig zum Beispiel als Beigabe für eine Kräutermischung oder was ich immer gern mache, weil das bei allen so wahnsinnig gut ankommt, ist meine Brennnessel-Lasagne. Neu sind meine Brennnesselknödel. In den letzten Tagen haben wir auch viele Pilze gefunden. Ich hab dann Brennnesselknödel gemacht, die in Scheiben geschnitten, angebraten und dazu gab es eine Pilzrahmsauce.

Brennnessel Knödel

25 Minuten
vegetarisch
4

150 g geschnittenes Weißbrot oder Knödelbrot
1/4 l Milch
eine gute Handvoll Brennnessel
2 EL Parmesan
1 Zwiebel
1-2 Eier
Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Zubereitung:

1. Die Brennnesseln blanchieren und fein hacken. Das geschnittene Weißbrot in der Milch einweichen. Die gehackten Brennnesseln mit Salz, Pfeffer, Parmesankäse, den Eiern, Zwiebel vermischen und über das geschnittene Brot geben.

2. Die Masse gut miteinander vermengen. Anschließend Knödel formen und im kochenden Salzwasser ca. 10 Minuten halb zugedeckt kochen. Wenn der Teig zu nass geworden ist, Gemüsepflanzerl formen und in der Pfanne braten.

3. Mit grünem Salat sowie zerlassener brauner Butter und Parmesan servieren und mit einer frischen, essbaren Wildblüte dekorieren.

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Aber piekst die Brennnessel nicht? Wie erntet man die?

Das ist sehr abhängig von den eigenen Empfindungen. Wenn ich in meinen Kursen anleite, dann gebe ich den Leuten eine Schere und einen Handschuh mit. Zuhause werden die dann einfach mit heißem Wasser überbrüht und damit sind die allermeisten Brennhaare weg.
Dann könnte man die abgetropften Brennnesseln noch auf ein Brett legen und mit dem Nudelholz drüber walken. Wenn Du Dich doch mal verbrennst, hilft das „Indianerpflaster“, der Spitzwegerich.

Wer ist Irmi Fröhlich?

Irmi Fröhlich ist seit vielen Jahren Natur-Coach und Resilienztrainierin. Sie begleitet große und kleine Gruppen in die Natur und lehrt dort das bewusste Sein. Sie ist außerdem Wildkräuter-Expertin und leidenschaftliche Köchin. Ihre Mission ist es, die Menschen wieder mit ihrem Ursprung, der Natur, zu verbinden.

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Meine Oma hat mir viel über Pflanzen beigebracht. Deine auch?

Ja, es ist meine Passion, dieses Wissen weiter zu geben. Das alte Wissen macht doch alle Kulturen irgendwie aus und verbindet uns ja auch wieder mit der Natur. Mir ist auch wichtig, Achtsamkeit und Dankbarkeit zu lehren beziehungsweise ins Leben zu bringen. Dass man eben nicht alle Hollerblüten erntet, sondern auch Blüten für die Insekten lässt, für andere Menschen – und auch, damit wir im Herbst Beeren ernten können.

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Wenn ich ein Angebot bei Dir buche, worauf darf ich mich dann freuen?

Du darfst dich freuen auf ganz viel tolle Wildkräuter und ausgefallene Rezepte, die trotzdem einfach nachzukochen sind. Also ich bin für die einfache, unkomplizierte Küche. Wir wandern zusammen, wir kochen wir haben eine ganze Alm für uns, viel Ruhe und Zeit gemeinsam Köstlichkeiten zu kreieren. Die Gemeinschaft ist auch immer wundervoll. Weil wir ja alle dieselbe Leidenschaft haben. Du lernst natürlich auch Wildkräuter zu bestimmen. Selbstverständlich reicht so ein Wochenende nicht, um 60 Kräuter zu lernen, aber eine gute Handvoll Wildkräuter wirst Du sicher nach unserer gemeinsamen Zeit bestimmen und dann auch in der Küche verwenden können.

Vielen Dank, dass Du Dir Zeit für uns genommen hast, liebe Irmi.

Mehr über Irmi erfahrt ihr auf Instagram und auf ihrer Website:

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