Kreativität liegt in der Luft: 7 Fragen an die Künstlerin Petra Berger

von Rica Hesse12.4.2024
Rica ist Redakteurin bei „Im Grünen“. Neben dem Gärtnern auf ihrem kleinen Stadtbalkon, begeistern sie DIY-, Design- und Camping-Themen.
Die Künstlerin bemalt eine Leinwand.

Wir waren wohl nicht die ersten, die völlig begeistert im Atelier von Petra Berger in Reit im Winkl standen. Unzählige Werke, hunderte von Pinseln sowie diverse Malwerkzeuge: Hier konnten wir die kreative Energie mal so richtig aufsaugen.

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Liebe Petra, schön, dass du dir heute Zeit für uns genommen hast. Du bist nun schon mehrere Jahre als Künstlerin tätig. Gibt es etwas, das dich über die Jahre besonders inspiriert hat?

Ja, das gibt es. Schon lange begleitet mich ein Zitat von Picasso: „Kunst ist dazu da, den Staub des Alltags von der Seele zu waschen.“ Allgemein bedeutet die Kunst für mich, in eine Möglichkeit einzutauchen, in eine andere Welt, die Zeit zu vergessen und gestärkt wieder aufzutauchen. Es erfüllt mich sehr, wenn ich anderen Menschen genau diesen Raum schaffen kann.

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Nimm uns gern mal auf eine gedankliche Reise in die Vergangenheit mit: Wie bist du zum Malen gekommen? Was hat dich dazu bewegt, Künstlerin zu werden?

Vor etwa 20 Jahren nahm ich an einem Mal-Workshop in Burghausen teil, das ist etwa eine Stunde von hier entfernt. Dabei gefiel mir besonders das Spiel mit den Farben, das Experimentieren und, dass ich beim Malen die Zeit vergessen kann. Von da an wusste ich, wie ich meiner Kreativität Ausdruck verleihen kann. Später besuchte ich weitere Kurse an verschiedenen Akademien. Ich legte meine Schwerpunkte auf die Acryl- und Aquarellmalerei. Außerdem habe ich an der Leonardo Kunstakademie in Österreich studiert, bevor ich 2014 mit meinen Malkursen für Kinder und Erwachsene startete.

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Wie gehst du bei der Entwicklung neuer Kunstwerke vor? Welche Herausforderungen können während der Prozesse auftreten?

Neben dem Malen ist auch das Fotografieren eine Leidenschaft von mir. Ich versuche in meinen Kunstwerken das Gesehene eines Fotos zu abstrahieren. Dabei lasse ich mich durch die Natur und Umwelt inspirieren. Anschließend gehe ich an die Gestaltung des Untergrundes, dann mache ich mir Gedanken zur Bildaufteilung und zur Farbkomposition. Ein ganz entscheidender Punkt dabei ist es, rechtzeitig ein Ende zu finden.

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Das heißt, du beziehst auch die Umgebung vor deiner Haustür in deine Kunst mit ein?

Auf jeden Fall! Unsere herrliche Landschaft mit Bergen und Seen wirkt definitiv auf mich ein. Ich empfinde eine große Verbundenheit zu unserer Region. Wolken, Kühe, Almen, Ski-Fahrende – auch der Blick aus meinem Atelier ist ja fast schon ein Postkartenmotiv.

„Die Kunst bedeutet für mich, in eine andere Welt einzutauchen, die Zeit zu vergessen und gestärkt wieder aufzutauchen.“

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Kannst du etwas über deine letzten Ausstellungen erzählen?

Meine letzten Ausstellungen waren in Florenz im Palazzo Bellini und in Rom in der Medina Art Galerie. Ich habe aber auch schon viel weiter weg ausgestellt, z. B. 2015 in Australien. Regelmäßig finden auch regionale Ausstellungen mit Künstlerkolleg:innen hier vor Ort im Chiemgau statt. Eine Ausstellung bietet Kunstschaffenden immer wieder die Möglichkeit, sich mit einem Thema intensiver auseinanderzusetzen. Ich mache mir Gedanken, z. B. zum Thema „Die Welt ist bunt“ und überlege, wie ich „Diversität“ bildhaft umsetzen kann. Im Prozess entstehen dann ganz unterschiedliche Ergebnisse, von denen ich einige wenige für die Ausstellung auswähle. Neben den Ausstellungen vor Ort ist es für uns Künstler:innen aber auch immer wichtiger, im Internet und auf Social Media auffindbar zu sein.

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Kommen wir zu deinen Malkursen: Wie läuft ein Kurs in etwa ab? Gibt es bestimmte Voraussetzungen, die die Teilnehmenden mitbringen sollten?

Ich biete Malkurse und Einzelstunden an – sowohl für Kinder als auch Erwachsene. Die Kurse sind für Anfänger:innen und Fortgeschrittene geeignet, Voraussetzungen für die Anfänger:innen-Kurse gibt es keine. Natürlich schadet es aber nicht, wenn Interesse an Kunst und dem Erlernen neuer Maltechniken vorhanden ist. Meine Kurse starte ich in der Regel mit einer kurzen theoretischen Einführung zu Techniken, Stilen, Farben und Werkzeugen. Wenn alle Teilnehmenden auf einem Stand sind, legen wir los und suchen uns ein Motiv aus. Je nach Jahreszeit variieren auch die Themen in meinen Kursen: Im Winter fertigen wir z. B. Wintermotive mit der Spachteltechnik an, in den Frühlingsmonaten widmen wir uns Picasso. Für jede:n ist etwas dabei.

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Zu guter Letzt: Welchen Tipp gibst du Mal-Anfänger:innen? Wie kommt man am besten ins kreative Schaffen?

Ganz einfach: Ausprobieren! Am besten mit ein paar kurzen Einführungsübungen starten und dann mit Spaß und Freude ans Experimentieren gehen.

Vielen Dank, dass wir bei dir sein durften, liebe Petra. Wir wünschen dir alles Gute für die Zukunft!

Mehr über Petra erfahrt ihr auf Instagram und auf ihrer Website:

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